Ja, hier haben wir ein Problem!

Wie soll man dieses einzigartige Turnier beschreiben, dessen besondere Atmosphäre in jedem Jahr mehr Spieler anzieht, als die 256 Plätze umfassende Anlage aufnehmen kann? Mehr als 800 Anmeldungen führten schon zu rund 300 Absagen.

Ist es das Gefühl, Teil einer riesigen internationalen Gemeinschaft zu sein? Ist es das Urlaubsgefühl, das Strandgefühl, das wir vom Frankreichurlaub her kennen?
Oder ist es die Begeisterung, auch einmal gegen die „Großen“ spielen zu können, die dann später in den Finalrunden wieder unter sich sind?

Ach, es ist eine Mischung aus Allem. Dazu kommt, daß es sich das Holstentorturnier auch zu dem abschliessenden Höhepunkt einer ganzen Boulewoche entwickelt hat.

Am Wochenende vorher trifft sich die Boulegemeinde zum Turnier auf Fehmarn und ein Großteil der Spieler verbindet beide Turniere mit einem Urlaub im Norden.
Anfang der Woche werden die Urlaubsorte in Richtung Travemünde verlegt und dann treffen sich die Bouleverrückten in Selbstorganisation zu Miniturnieren oder Einzelspielen, gerne auch mit Revanche. Kaum einmal sind in der Woche weniger als 100 Aktive mit Ihren Kugeln im Brügmanngarten und an der Strandpromenade.

Mehr als 800 Anmeldungen hat es für das Doublette schon gegeben, das sind 1.600 Kugelwerfer, von denen 1.024 eine Startplatz bekommen haben. Die Anderen sind trotzdem dabei, denn erstens wird die Unterkunft traditionell beim Holstentorturnier im Vorjahr gebucht und außerdem gibt es ja das Triplette-Turnier mit einer erreichten Rekordzahl von 460 Teams und regelmäßig mehr als 1.200 Spielern. Da dieses Turnier zudem als DPV-Masters zur höchsten Spielklasse deutscher Turniere gehört, ist es ein Muss für alle, die in der Rangliste des Deutschen Pétanque Verbandes an prominenter Stelle vertreten sein wollen.

Internationales Flair gibt es auch; so manche Boulekugel kommt mit ihrem Besitzer per Fähre aus den skandinavischen Ländern, viele Nationalspieler anderer Nationen sind da, weil’s halt einfach hochklassig ist und auch der Deutsch Pétanque Verband nutzt das Turnier gerne, um seine Kaderspieler auf Großes vorzubereiten.

Aber keine Angst, auch wer als Fast-Anfänger spielen will, hat mindestens drei Partien und ist mit etwas Glück länger dabei. Großer Vorteil ist, daß die Ausgeschiedenen dann aber lernen können, denn bei jeder Partie sind Zuschauer gerne gesehen.